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«Ich habe mich mit den Einschränkungen arrangiert»
Alexandra Wyss hat vor zwei Jahren aufgrund verschiedener Tests erfahren, dass ihre Beschwerden und ihr starker Gewichtsverlust Folge einer Intoleranz auf Gluten waren. Sie musste ihre Ernährung drastisch umstellen, Vieles in ihrem Leben neu organisieren.
Starkes Halsweh war der Grund für den Besuch beim Hausarzt vor zwei Jahren. Es folgten zusätzliche Abklärungen mit Bluttest und Magenspiegelung. Die Diagnose Glutenintoleranz (Zöliakie) war für Alexandra Wyss zunächst «schwierig zu akzeptieren». Denn es bedeutete, auf «feine Sachen» verzichten zu müssen – auf Speisen und Nahrungsmittel, die sie jahrelang genossen hatte. Auf gutes, knuspriges Brot oder Kuchen etwa. Alexandra Wyss setzte auf Essensverweigerung und verlor immer mehr an Gewicht. Ihr Anblick wurde Besorgnis erregend, wie sie im Spiegel und auf Fotos selber feststellen musste.
Eine Ernährungsexpertin motivierte sie schliesslich zu einer gezielten Diät und zum Führen eines Ess-Tagebuchs. In der Küche wurde «alles umgestellt», neue Geräte angeschafft, ein zweiter Toaster beispielsweise. Und gemeinsam mit ihrem Lebenspartner entwickelte Alexandra Wyss eine Strategie zum Kennzeichnen «ihrer eigenen» Nahrungsmittel und Zutaten.
Besondere Vorsicht bei Einladungen und auf Reisen
Um auch beim Auswärtsessen «kein Risiko einzugehen», besucht sie inzwischen nur noch Restaurants, die sie bereits kennt oder solche, die auf die besonderen Bedürfnisse eingehen. Zu privaten Einladungen packt sie «eigenes Brot in die Handtasche». Auf Auslandreisen konsultiert Alexandra Wyss eine mobile App, auf der weltweit 53‘000 Betriebe aus den Bereichen Einkauf, Verpflegung und Unterkunft abrufbar sind.
Austausch im Betroffenenrat von aha! Allergiezentrum Schweiz
Alexandra Wyss hat sich mit den Einschränkungen «arrangiert». Sie achtet auf ihren Vitaminhaushalt, besucht Vorträge, liest viel zum Thema und engagiert sich im Betroffenenrat von aha! Allergiezentrum Schweiz. In der Schweiz würde man oft zu wenig ernst genommen oder sogar belächelt, so die Erfahrung von Alexandra Wyss. Im Gegensatz etwa zu Amerika, wo sich die glutenfreie Ernährung zum Trend entwickelt hat. Sie wünscht sich mehr Aufklärung und Verständnis – auch in der medizinischen Versorgung, zumal die Symptome nicht immer klar einzuordnen sind. Und sie teilt die Meinung anderer Betroffener: Es sollten mehr geeignete Nahrungsmittel in den Verkaufsregalen zu finden sein.
Mehr Informationen zum Thema Glutenintoleranz und weiteren Unversträglichkeiten finden Sie unter unserem Jahresthema «Nahrungsmittel – Allergien und Intoleranzen» und in der Broschüre «Nahrungsmittelallergie und -intoleranz».