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15.11.2016

Hausstaubmilben: Kinder entwickeln schon früh Antikörper

Bereits bevor sie die ersten Symptome entwickeln, weisen Kinder Antikörper gegen Allergene auf. Forschende haben herausgefunden, auf welche Allergene der Hausstaubmilbe das Immunsystem von Kindern zuerst reagiert. 

Wie entwickeln sich Reaktionen des Immunsystems und wo liegt der Ursprung von Allergien? Wissenschaftler der Charité, Universitätsmedizin Berlin, haben die Immunantwort von der Kindheit bis hin zum jungen Erwachsenenalter untersucht. Dabei haben sie herausgefunden, gegen welche Allergene der Hausstaubmilbe Kinder zuerst Antikörper entwickeln: Die Forschenden konnten Antikörper gegen die drei Allergene «Der p1», «Der p2» und «Der p23» messen, bevor die ersten allergischen Beschwerden überhaupt auftraten.

Die Allergie entwickelt sich wie eine Lawine
In der Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von 722 in Deutschland lebenden und im Jahr 1990 geborenen Kindern, die über 20 Jahre hinweg regelmässig untersucht und befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Kindern, die Antikörper gegen eine Vielzahl von Allergenen der Hausstaubmilbe bildeten, ein erhöhtes Risiko bestand, an allergischer Rhinitis und Asthma zu erkranken, wie in der Zeitschrift «Journal of Allergy and Clinical Immunology» berichtet wird.

Die Hausstaubmilbenallergie entwickle sich in der Kindheit wie eine Lawine, wird Dr. Daniela Posa in der Medienmitteilung der Charité zitiert: Die Allergie beginnt früh mit der Bildung von Antikörpern gegen nur wenige Allergene und weitet sich im Verlauf auf immer mehr Allergene aus. Die Wissenschaftler hoffen, dass diese Erkenntnisse neue Perspektiven in der Prävention und Therapie der durch Hausstaubmilben verursachten allergischen Rhinitis und des Asthmas eröffnen.

«Bei Allergien handelt es sich nicht um Bagatellerkrankungen. Allergische Symptome sollten deshalb bereits in der frühen Kindheit abgeklärt werden», sagt Sereina de Zordo von aha! Allergiezentrum Schweiz. In der Schweiz sind 5 bis 8 Prozent der Kinder und Erwachsenen von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen.

Tipps bei Allergie auf Hausstaubmilben 

  • Das Wichtigste ist, die Matratzen, Kissen und Duvets in milbendichte Überzüge zu packen, in sogenannte Encasings. 
  • Die relative Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen sollte 50 Prozent nicht überschreiten.
  • Die Temperatur sollte 19–21°C in den Wohnräumen und nicht mehr als 18 °C im Schlafzimmer betragen.
  • Feuchtes Abstauben und regelmässiges Staubsaugen helfen, die Allergene zu verringern. 
  • Bei Bedarf können die Symptome mit Antihistaminika in Form von Nasensprays, Augentropfen und Tabletten behandelt werden. 
  • Eine Desensibilisierung/Spezifische Immuntherapie (SIT) kann langfristig helfen.

Allgemeine Informationen zum Thema Hausstaubmilben und allergischem Asthma finden Sie in unseren Broschüren.

Zur Medienmitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

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