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Innenräume – Ist die Luft rein?
Wohlige Wärme, flackernde Kerzen, würzige Düfte: Wir geniessen unser Zuhause während der kälteren Monate. Aber nicht alles, was für Gemütlichkeit sorgt, tut uns auch gut. Schad- und Reizstoffe sowie andere Faktoren können auf unsere Gesundheit schlagen. Unsere Expertin Noemi Beuret weiss Bescheid und kennt ein paar Tipps.
Tipp 1: auf Kerzen achten
Der Rauch brennender Kerzen besteht aus vielen, sehr kleinen Partikeln, die tief in die Lunge eindringen können. Am besten lässt man Kerzen nur kurze Zeit brennen und lüftet danach gut durch. Ausserdem: Den Docht auf 10 Millimeter kürzen. Reine Wachskerzen ohne Zusätze wie Düfte und Farben geben weniger Schadstoffe ab.
Tipp 2: Duftstoffe bescheiden dosieren
Raumluftparfüms, Duftkerzen und duftende Öl-Essenzen – egal, ob aus natürlichen oder synthetischen Quellen hergestellt – belasten die Luft mit heiklen Stoffen. Ist deren Konzentration zu hoch, kann es zu Reizungen von Augen, Nase oder Rachen kommen. Auch Asthmasymptome sowie Hautrötungen, Ekzeme oder gar Kopfschmerzen können auftreten.
Tipp 3: Hausstaubmilben einschränken
Allergiebetroffene leiden im Winter besonders stark, weil durchs Heizen Staub mit Allergenen aufgewirbelt wird. Matratzen, Kissen und Duvets in milbenallergendichte Überzüge packen, Raumtemperatur bei 19–21 ⁰C halten, regelmässig stosslüften, häufig staubsaugen, Böden feucht aufnehmen.
Tipp 4: Hautpflege anpassen
Trockene Heizungsluft entzieht der Haut Feuchtigkeit, wodurch deren natürliche Barrierefunktion gestört wird. Insbesondere die Haut von Menschen mit atopischem Ekzem, also Neurodermitis, verschlimmert sich. Tägliches Eincremen schützt vor dem Austrocknen und kann der Entstehung von Ekzemen entgegenwirken. Am besten mit rückfettenden Cremes.
Tipp 5: auf Schimmelpilze achten
Schimmelpilze entwickeln sich dort, wo es feucht ist, etwa bei Wasserbrüchen, in Mauerritzen oder wenn die Luftfeuchtigkeit länger über 45 Prozent liegt – wie zum Beispiel auch im Badezimmer. Auch schlecht gewartete Lüftungsanlagen, Luftbefeuchter oder Zierbrunnen sowie Raumpflanzen können zu Schimmel führen. Ob allergisch oder nicht, jeder Schimmel muss rasch fachgerecht entfernt werden und Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kontrollieren!
Tipp 6: Luftfeuchtigkeit überprüfen
In geheizten Räumen empfinden viele die Luft als zu trocken und legen sich einen Luftbefeuchter zu. Doch oft ist die Luftfeuchtigkeit gar nicht zu tief, sondern die Räume sind zu stark beheizt. Luftbefeuchter sollten nur eingesetzt werden, wenn die Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 20 bis 21 Grad während mehrerer Wochen weniger als 30 Prozent beträgt. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt drinnen zwischen 30 und 45 Prozent. Liegt sie darüber, vermehren sich Hausstaubmilben und es kommt eher zu einem Schimmelpilzbefall. Unbedingt den Luftbefeuchter richtig warten.
Der Text ist im aha!magazin erschienen, das kostenlos abonniert werden kann.