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Nahrungsmittelallergie oder Intoleranz?
Wenn Lebensmittel Beschwerden wie Bauchweh oder Magenkrämpfe verursachen, gilt es zunächst herauszufinden, ob dahinter eine Intoleranz oder eine Nahrungsmittelallergie steckt. Aber was genau ist der Unterschied? Unsere Ernährungsexpertin Laure Tercier klärt auf.
Intoleranz
«Bei einer Nahrungsmittelintoleranz hat der Körper die Fähigkeit teilweise oder ganz verloren, einen bestimmten Stoff zu verdauen – oder er hat diese Fähigkeit nie besessen», weiss Laure Tercier, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz. Häufige Intoleranzen sind jene auf Laktose, Fruktose oder Histamin. Typische Symptome sind etwa Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall und Verstopfung. Tercier: «Diese Beschwerden sind mühsam, aber nicht lebensbedrohlich.» Meist werden geringe Mengen des auslösenden Stoffes vertragen, darum ist ein vollständiger Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel nicht notwendig. Anders aber bei der Zöliakie: «Die Zöliakie ist zwar auch keine Nahrungsmittelallergie, bei ihr muss jedoch der auslösende Stoff – also Gluten – vollständig gemieden werden», so die Expertin. Denn Gluten, das Klebereiweiss in vielen Getreidearten, schädigt die Darmschleimhaut, so dass schliesslich die Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden können. Laure Tercier: «Die Beschwerden einer Zöliakie sind sehr vielfältig und reichen von Durchfall, Bauchschmerzen über Müdigkeit, Gewichtsverlust bis zu depressiven Verstimmungen. Es ist daher sehr wichtig, sich bei einem Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, an eine Fachärztin, einen Facharzt für Gastroenterologie zu wenden.»
Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Nahrungsmittelintoleranzen finden sich auf unserer Webseite.
Allergie
Bei einer Nahrungsmittelallergie handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers gegenüber eigentlich harmlosen Eiweissen – den so genannten Allergenen. «Isst etwa eine Nuss-Allergikerin unabsichtlich einen Getreideriegel mit Nüssen, reagiert ihr Immunsystem darauf», so Laure Tercier. Es werden Antikörper produziert und in der Folge kommt es zu einer allergischen Reaktion, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann. Typische Beschwerden sind Erbrechen, Magen- oder Bauchkrämpfe sowie Durchfall. Auch Hautreaktionen sind möglich. In schweren Fällen ist der ganze Körper betroffen, dies zeigt sich durch ein allgemeines Schwächegefühl, Blutdruckabfall, Herzrasen bis hin zu einem lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock. Tercier: «Wer den Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie hat, sollte sich unbedingt vom Arzt, der Ärztin abklären lassen.» Die Diagnose wird mittels detaillierter Anamnese sowie Blut- und Hauttests gestellt. Bestätigt sich der Verdacht, muss die Person künftig das auslösende Lebensmittel strikt meiden.
Auf unserer Website finden sich vertiefte Informationen zu Symptomen und Verbreitung von Nahrungsmittelallergien.