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08.03.2017

Frauen leiden öfter und heftiger unter Allergien

Bis zum 10. Lebensjahr sind eher Jungen betroffen, sobald die Geschlechtsreife beginnt, überholen die Mädchen: Frauen leiden häufiger und auch heftiger an Pollen- bzw. Nahrungsmittelallergien und somit auch an Asthma. Schuld daran sind die weiblichen Sexualhormone und auch Hormonpräparate spielen eine Rolle, wie die MedUni Wien mitteilt. 

Es sind die Östrogene, die Mädchen viel anfälliger für Allergien und Asthma machen. Dabei vollbringen die weiblichen Sexualhormone Wunder: Sie sorgen dafür, dass sich in den Eierstöcken der Frau eine befruchtungsfähige Eizelle bildet, dass diese zur Gebärmutter gelangt. Östrogene stärken auch die Knochen und erhöhen die Sensibilität für das Hören. Die Schattenseite: «Sie sorgen auch dafür, dass Entzündungszellen wie zum Beispiel die Mastzellen empfindlicher auf Allergene wirken», so Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien. Im Gegensatz dazu scheine das männliche Hormon Testosteron eine Art Schutzfunktion auszuüben, wird die Forscherin in einer Medienmitteilung der MedUni Wien zitiert.

Untypische Symptome bei Einnahme von Hormonen
Von der ersten Regelblutung über das Einnehmen von empfängnisverhütenden Mitteln, die Schwangerschaft und bis hin zur Hormonersatztherapie in der Menopause: Frauen haben gemäss Jensen-Jarolim in vielen Lebensphasen ein erhöhtes Risiko für Asthma und Allergien und zeigen ebenfalls stärkere Symptome. Ein Augenmerk legt die Wissenschaftlerin auf die Einnahme von Hormonen, die für die Lebens- und Familienplanung heutzutage unverzichtbar ist. Zudem wichtig, um etwa fallende Hormonspiegel zu vermeiden und damit Osteoporose vorzubeugen. «Diese Hormongaben sind Auslöser von Überempfindlichkeiten, die noch dazu durch eine untypische Symptomatik beschrieben sind», so Jensen-Jarolim. Die untypischen Symptome sind etwa Migräne, Gelenksbeschwerden, Ekzeme, Verstärkung von Akne und Atembeschwerden.

Hormonelle Faktoren bei Allergien beachten
Für die Wissenschaftlerin ist daher klar: Auf die Zusammenhänge von Allergologie und Gynäkologie muss stärker geachtet werden. Gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin sollten stets folgende Fragen beantwortet werden: «In welcher Phase des Zyklus befinde ich mich? Nehme ich Hormonpräparate? Habe ich bereits Asthma?» Dies gelte insbesondere für schwangere Frauen, da ihr Hormonhaushalt wieder anders sei. Asthma könne sich bei einem Drittel der Schwangeren verschlechtern und daher sei die frühzeitige Abklärung einer Allergie, am besten vor der Schwangerschaft, ratsam. Denn eine unbehandelte Allergie ist der erste Schritt zum Asthma.

Link zur Medienmitteilung der MedUni Wien

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