Wissenswertes rund um Allergien, Intoleranzen, atopisches Ekzem, Asthma und Forschung: Mit unseren News sind Sie stets auf dem Laufenden.

07.06.2017

Allergieforschung: Auf der Suche im Darm

Ob und wie Bakterien im Darm die Entstehung von Allergien begünstigen oder verhindern können, will ein Forschungsteam  des Helmholtz Zentrums München mit dem Projekt «ALLERGUT» herausfinden. Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert das Vorhaben mit 1,5 Millionen Euro. 

Jeder zehnte Erwachsene ist in der Schweiz von einer Allergie betroffen. Aufzuklären, welche Mechanismen allergischen Reaktionen zugrunde liegen, ist das Ziel des von der EU geförderten Projektes «ALLERGUT» am Helmholtz Zentrum München. Ihre Suche beginnen die Forschenden im Darm (auf Englisch gut) – und die Ergebnisse könnten gemäss Medienmitteilung des Forschungszentrums in Zukunft neue präventive Massnahmen und auch die Entwicklung neuer Therapiekonzepte ermöglichen. 

Wechselspiel zwischen Darmflora und Immunsystem 
Zentrales Element der Forschung von Projektleiter Caspar Ohnmacht und seinem Team ist ein Protein mit dem Namen «RORyt». In früheren Untersuchungen konnten die Wissenschaftler bereits zeigen, dass die Besiedelung des Darms mit Bakterien dazu führt, dass Immunzellen dort RORyt herstellen, und in der Folge sich eine immunologische Toleranz entwickelt. Oder anders ausgedrückt: Das Immunsystem besitzt dann die Eigenschaft, eigene und harmlose Fremdstrukturen wie Darmbakterien oder Allergene von Krankheitserregern zu unterscheiden und sie zu tolerieren. 

Drei Forschungsschwerpunkte
In den kommenden fünf Jahren wollen Ohnmacht und sein Team drei verschiedene Aspekte untersuchen:  Zum einen möchten sie klären, welchen Einfluss RORyt auf die Entstehung von Allergie auslösenden Immunzellen in der Darmschleimhaut, aber auch an anderen Oberflächenorganen, hat. Zudem gehen sie der Frage nach, welche Prozesse eine Etablierung einer Immuntoleranz ermöglichen und weiter ob bestimmte Bakterien- oder Stoffwechselgruppen eine allergische Veranlagung begünstigen.

Zur Medienmitteilung des Helmholtz Zentrum München.

Weitere Neuigkeiten