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19.09.2017

Adieu Allergie dank Desensibilisierung

Tropfen für gereizte Augen, Spray für die verstopfte Nase – das hilft gegen die Symptome einer allergischen Erkrankung. Will man die Allergie aber ganz loswerden, bleibt bis heute nur eine Therapie: die Desensibilisierung. Und diese sollten Heuschnupfengeplagte jetzt beginnen. 

Das Prinzip der Behandlung lässt sich einfach erklären: Indem man das Immunsystem langsam an die Allergene gewöhnt, auf die es (über)reagiert, lernt es diese nach und nach zu akzeptieren. Die Idee einer solchen Desensibilisierung – auch allergenspezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung genannt – ist bereits über hundert Jahre alt. 

Erste Schritte beim Arzt
Mittels Haut- und Bluttests prüft der Allergologe, die Allergologin, welche Stoffe die allergische Reaktion auslösen. Diesem individuellen Profil entsprechend wird die Therapielösung mit Allergenen zusammengestellt. «Grundsätzlich ist die Therapie bei Pollen, Bienen, Wespen, Katzen, Hunden, Hausstaubmilben und Schimmelpilzen durchführbar und meist auch erfolgreich», erklärt Sonja Hartmann, Expertin von aha! Allergiezentrum Schweiz. Von einer Desensibilisierung abgeraten wird bei bestimmten Krankheiten wie beispielsweise schwerem Asthma oder einer Immunschwäche.

Unter die Haut…
Die subkutane Therapie verläuft in zwei Phasen: In der mehrere Wochen dauernden Einleitungsphase wird dem Patienten oder der Patientin regelmässig unter ärztlicher Aufsicht – in der Regel alle ein bis zwei Wochen – die Lösung in den Oberarm injiziert. Die Allergenkonzentration wird dabei sukzessiv gesteigert bis die individuell verträgliche Maximaldosis erreicht ist. Danach beginnt die Erhaltungsphase, in der diese Dosis monatlich gespritzt wird. Die Therapie dauert drei bis fünf Jahre.

… oder unter die Zunge
Eine weitere Möglichkeit für Heuschnupfengeplagte oder für Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie ist die sublinguale Immuntherapie. Die betroffene Person gibt das Allergen in Form von Tabletten oder Tropfen unter die Zunge. Die erste Dosis wird unter ärztlicher Überwachung eingenommen, danach wird die Therapie eigenständig weitergeführt – für mindestens drei Jahre.

Gute Aussichten auf Erfolg
Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit beider Immuntherapien: Beschwerden und Medikamentenverbrauch können stark reduziert werden, das Risiko für allergisches Asthma lässt sich verringern und bestehendes Asthma verbessern. «Im besten Fall führt die Therapie zur Symptomfreiheit», resümiert Hartmann.


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