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01.11.2017

Zunahme anaphylaktischer Reaktionen auf Lebensmittel in den USA

Atemnot, Blutdruckabfall, Herz- und Kreislaufversagen binnen Minuten: Eine Anaphylaxie ist eine akut auftretende, schwere allergische Reaktion. Ohne sofortiges Handeln kann sie tödlich enden. Einer aktuellen Studie zufolge haben sich anaphylaktische Reaktionen auf Lebensmittel in den USA in den letzten zehn Jahren fast verfünffacht.

Die Recherche war umfangreich: Rund 24 Milliarden Versicherungsansprüche, die US-Privatversicherte geltend gemacht hatten, wurden von der unabhängigen US-amerikanischen Nonprofit-Organisation FAIR Health untersucht. Die Wissenschaftler kamen zu einem klaren Ergebnis: Der Anteil der Versicherten mit einer diagnostizierten anaphylaktischen Nahrungsmittelreaktion stieg von knapp 5 Prozent im Jahr 2007 auf gut 22 Prozent im Jahr 2016.

Viele Anaphylaxien auch bei Erwachsenen
Die untersuchte Gruppe reagierte vor allem auf Erdnüsse (26 Prozent), gefolgt von Baumnüssen und Samen (18 Prozent), Hühnereiweiss (7 Prozent) und Krustentieren (6 Prozent). Über ein Drittel – nämlich 34 Prozent der dokumentierten Anaphylaxien – traten bei Erwachsenen über 18 Jahren auf.

Aus Schweizer Perspektive
Aktuelle Daten der Europäischen Akademie für Allergie und Klinische Immunologie (EAACI) weisen darauf hin, dass auch im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren die Anzahl Anaphylaxie-Fälle zugenommen hat, bei denen Nahrungsmittel die Auslöser waren. In der Schweiz geht man heute von 8 bis 10 Fällen pro 100‘0000 Personen pro Jahr aus. Die häufigsten anaphylaktischen Reaktionen bei Kindern erfolgen auf Nahrungsmittel (58%), gefolgt von Insektengift (24%) und Arzneimittel (8%); Erwachsene reagieren am häufigsten auf Insektengifte (55%), Medikamente (21%) und dann auf Nahrungsmittel (16%).

Ein Thema, das bewegt
Ebenfalls Tatsache: Das Interesse an Anaphylaxie-Schulungen von aha! Allergiezentrum Schweiz steigt stetig. Führten unsere Experten und Expertinnen 2013 zwei Workshops für Lehrpersonen durch, waren es letztes Jahr sechzehn. In den Schulungen und Workshops werden Betroffene und ihr Umfeld – Eltern, Angehörige und pädagogische Betreuungspersonen – darin unterstützt, den Alltag zu meistern. Die Teilnehmenden fühlen sich nach dem Workshop sicherer im Umgang mit dem Thema Anaphylaxie und resümieren in den Schlussbefragungen mit folgenden Worten: «interessant und lehrreich», «gut verständlich», «fachlich fundiert», «absolut wertvoll».
 

Angebote von aha! Allergiezentrum Schweiz

  • Weitere Informationen auf unserer Webseite unter «Anaphylaxie».
  • Schulungen für Betroffene und Eltern oder Workshop für Lehrpersonen
  • Fachpersonen der aha!infoline beantworten persönliche Fragen: Montag bis Freitag, 08.30–12.00 Uhr, Tel.: 031 359 90 50

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