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30.10.2019

Vorsicht beim Genuss von Milch-Alternativen

Wer von Kuhmilch auf Sojadrink & Co. umsteigt, sollte gezielt einem Nährstoffmangel vorbeugen, wie eine Studie zeigt.

Nicht von der Kuh, sondern aus Soja, Hafer, Reis, Mandeln, Kokosnuss: Wer keine Kuhmilch trinken darf oder will, der kann heute mit vielfältigen alternativen Produkten sein Müesli anrühren und seinen Caffè Latte aufschäumen. Und das tun viele: In der Schweiz ist der Konsum der pflanzlichen Milch-Alternativen von 2011 bis 2016 um fast 20 Prozent gestiegen, der Milchkonsum hingegen um 6 Prozent zurückgegangen. 

Weniger Proteine, dafür mehr Salz
Der Trend hält weiter an, in den Grossverteilern in der Schweiz werden rund 45 Milch-Alternativ-Produkte angeboten – doch sind diese gesund? Forschende der Berner Fachhochschule haben in einer Studie Proteingehalt, Aminosäurezusammensetzung, Kalzium-, Zucker-, Salz- und Nährstoffgehalt der Ersatzgetränke zusammengestellt und mit den Ernährungsempfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) verglichen. 

Sie kommen zum Schluss und mahnen zugleich: Wer Kuhmilch durch pflanzliche Alternativen ersetzt, nimmt weniger Proteine, Kalzium, bestimmte Vitamine und Mineralien zu sich – dafür aber mehr Salz. Wer keine Kuhmilch konsumiert, sollte gemäss Studie den Nährstoffmangel mit anderen Nahrungsmitteln ausgleichen. 

Strikt keine Milch bei Allergien
Was bedeutet dies für Menschen mit Allergie und Intoleranzen? Wer eine Milcheiweissallergie hat, muss gemäss Nadia Rutsch, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz, «strikt auf Milch und Produkte daraus verzichten. Pflanzliche Produkte können bei ausgewogener Ernährung daher ein Ersatz sein.» Mehr Spielraum gibt es bei der Laktoseintoleranz: «Die meisten Betroffenen vertragen kleine Mengen an Milch oder sie steigen auf laktosefreie Milch um. Diese hat die gleichen Inhaltsstoffe wie Kuhmilch, ausser dass der Milchzucker bereits aufgespaltet ist.» 

Zur Studie

 

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