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22.01.2024

Wie erkenne ich eine Zöliakie?

Nicht immer äussert sich eine Glutenintoleranz durch Verdauungsbeschwerden: Manche Betroffene bemerken kaum etwas, andere haben untypische Symptome und ahnen nichts von ihrer Erkrankung. aha!-Expertin Laure Tercier erklärt, wie die Diagnose von Zöliakie funktioniert.

Ungefähr ein Prozent der Bevölkerung in der Schweiz ist von einer Zöliakie – einer Glutenintoleranz – betroffen. Doch möglicherweise gibt es eine hohe Dunkelziffer, sagt Laure Tercier, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz. «Da die Beschwerden nicht immer eindeutig sind, wird die Erkrankung häufig übersehen.» Das zeigte letztes Jahr auch eine Studie aus Norwegen. Dabei wurde bei rund 1,5 Prozent der Bevölkerung eine Zöliakie festgestellt; drei Viertel der Betroffenen wussten dies vor der Studie allerdings nicht.

Was sind die Symptome?

Typische Anzeichen der Zöliakie sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie ein aufgeblähter Bauch. Doch nicht immer sind die Beschwerden eindeutig. Auch Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit, Knochen- und Muskelschmerzen und Muskelschwäche können auftreten. Auch Mangelerscheinungen können ein Anzeichen sein, bei Kindern sogar Wachstumsstillstand oder Entwicklungsverzögerungen.

Was sollen Betroffene tun?

«Wer den Verdacht auf eine Zöliakie hat, auch wenn keine Magen-Darm-Symptome vorliegen, sollte dies trotzdem abklären lassen», empfiehlt Laure Tercier. Eine frühe Diagnose ist wichtig, denn bei Betroffenen führt der Konsum von Gluten zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut und zum Abbau der Dünndarmzotten. Dies kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, wie etwa Osteoporose oder Unfruchtbarkeit.

Wie funktioniert die Diagnose?

Wer eine Zöliakie vermutet, kann zunächst das Blut von einem Arzt, einer Ärztin auf die spezifischen Zöliakie-Antikörper untersuchen lassen. Bei auffälligen Werten wird bei Erwachsenen noch eine Magenspiegelung durchgeführt, bei der Gewebeproben der Dünndarmschleimhaut entnommen werden. Bei der Untersuchung dieser Proben lässt sich die Zöliakie bestätigen. Bei Kindern kann unter bestimmten Voraussetzungen auf eine Dünndarmbiopsie verzichtet werden.

Wichtig: Stuhltests und andere Schnelltests liefern keine zuverlässigen Zöliakie-Diagnosen. Laure Terciers dringende Empfehlung lautet: «Eine Abklärung sollte immer ärztlich begleitet werden. Ausserdem sollten Betroffene ihre Ernährung erst nach einer eindeutigen Zöliakie-Diagnose auf glutenfrei umstellen, um Mangelernährung zu vermeiden.»

Mehr Informationen zur Zöliakie finden Sie hier.

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