Tipps fürs Reisen mit Anaphylaxie
Parat für die Ferien: Für Menschen mit einer starken Allergie ist eine gute Vorbereitung elementar, um im Urlaub einer allergischen Reaktion vorzubeugen – und um im Notfall zu wissen, wie man handeln soll. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.
Sich und Mitreisende informieren
In welches Land wird gereist? Wie oft trifft man dort möglicherweise auf das Allergen? Werden Allergene auf Verpackungen gekennzeichnet und falls ja, wie? Gerade für Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie ist es wichtig, dass sie sich im Vornherein gut informieren. Je nach Land sind unterschiedliche Nahrungsmittel deklarationspflichtig und auch die Ernährungsgewohnheiten sind anders; so werden etwa Erdnüsse in der asiatischen Küche sehr häufig verwendet. Für alle Anaphylaxie-Betroffenen ist es zudem sinnvoll, bereits vor Reisebeginn die ärztliche Versorgung sowie das Medikamentenangebot und deren Erhältlichkeit vor Ort abzuklären. Für den Notfall ist es hilfreich, die Kontaktdaten von Ambulanz oder Apotheke zu erfassen – am besten speichern gleich alle Mitreisenden die Kontakte ab. Worüber Mitreisende ebenfalls informiert werden sollten: Wie im Notfall zu handeln wäre.
Mit Nahrungsmittelallergie auf Reisen
Damit Betroffene mit einer Nahrungsmittelallergie möglichst entspannt unterwegs sind, packt man sich geeignete Mahlzeiten und Snacks am besten zuhause noch ein. Mit Feuchttüchern lassen sich die Ablageflächen etwa im Zug oder bei Raststätten reinigen, um nicht mit Allergenen in Kontakt zu kommen. Wer fliegt, sollte die Fluggesellschaft über die Nahrungsmittelallergie informieren. Bei Bedarf auch hier: eigenes Essen mitnehmen oder ein Spezialmenü vorbestellen. Die Notfallmedikamente und der Notfallpass inklusive ärztlicher Bescheinigung gehören ins Handgepäck. Beim Check-in sowie vor jedem Snack oder jeder Mahlzeit das Flugpersonal über die Allergie informieren. Der Aufenthalt in einer Ferienwohnung kann für Nahrungsmittelallergiker und -allergikerinnen entspannter sein, weil sie die Speisen selbst zubereiten können. Wird eine andere Unterkunftsart mit Verpflegungsangebot gewählt, ist vorher abzuklären, ob entsprechende Menüs gewährleistet werden können und geschultes Personal vorhanden ist. Hat man ein ungutes Gefühl, besser eine andere Unterkunft suchen.
Für den Notfall gewappnet
So gut die Vorbereitungen auch sind: Es ist immer sinnvoll, für den Notfall gewappnet zu sein. Das heisst: Das Notfallset bzw. die Notfallmedikamente in genügender Anzahl – mindestens zwei Adrenalin-Autoinjektoren – inklusive ärztlicher Bescheinigung mitnehmen, am besten auf Englisch. Der Adrenalin-Autoinjektor mag es nicht gerne heiss, daher eignen sich für die Lagerung spezielle Taschen zur Kühlung von Medikamenten. Auch eine kleine Thermo- oder Isolierkanne kann vor zu grosser Hitze schützen. Die Fertigspritze dazu einfach in die leere Kanne geben. Ebenfalls griffbereit gehört der Notfallpass und -plan in der jeweiligen Landessprache oder in Englisch. Hilfreich ist es ausserdem, einen Notfallsatz in der jeweiligen Landessprache oder in Englisch vorzubereiten, falls medizinische Hilfe aufgrund eines anaphylaktischen Schocks benötigt wird. Weitere Übersetzungskarten und -hilfen gibt es hier: delicardo.de, evz.de und allergieinformationsdienst.de.
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