Hausstaubmilbenallergie
In Wohnräumen und am Arbeitsplatz sind Hausstaubmilben allgegenwärtig – mit gesundheitlichen Folgen für viele Allergiebetroffene.
Inhaltsübersicht:
Die Hausstaubmilbe ist ein rund 0,3 mm grosses, für das menschliche Auge nicht sichtbares Spinnentier. Sie lebt und vermehrt sich vor allem dort, wo wir Menschen uns wohlfühlen – in belebten, warmen Räumen. Am liebsten in unserem Bett.
Auslöser
Hausstaubmilben ernähren sich von tierischen und menschlichen Hautschuppen. Sie sind eine ganzjährige Allergenquelle und auch ein massgeblicher Bestandteil unseres Hausstaubes. Das Hauptallergen kommt vor allem im Milbenkot vor, aber auch der Körper der Spinnentiere enthält Allergene.
Symptome
Durch den Kontakt der Allergene mit Schleimhäuten in Augen, Nase, Mund und im Rachenbereich kommt es bei Betroffenen zu typischen Symptomen eines allergischen Schnupfens (allergische Rhinitis) oder einer allergischen Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis): Verstopfte oder laufende Nase, Niesreiz, gerötete, juckende Augen. Die Entzündung der oberen Atemwege kann häufig chronisch werden, da Betroffene das ganze Jahr über mit Hausstaubmilben in Kontakt kommen können.
Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie treten typischerweise am Morgen und vermehrt in den kälteren Monaten auf.
Diagnose
Die Diagnose wird mit einer umfassenden Anamnese, mittels Hauttests und Bluttests gestellt.
Bei einer Pollen- oder Schimmelpilzallergie können ähnliche Symptome auftreten. Unterschiede lassen sich vor allem beim örtlichen und zeitlichen Auftreten der Beschwerden ausmachen. Es lohnt sich also, die Beschwerden genau zu beobachten.
Therapie
Als erster Schritt sollten Matratze, Kopfkissen und Duvet in milbendichte Überzüge, sogenannte Encasings, eingepackt werden. Zusätzlich sollte der Hausstaub möglichst reduziert werden (siehe Tipps). Bei Bedarf können die Symptome mit Medikamenten behandelt werden, beispielsweise mit Antihistaminika in Form von Nasensprays, Augentropfen und Tabletten.
Helfen all die aufgeführten Massnahmen nicht oder zeigt sich bereits ein beginnendes Asthma, kann der Allergologe, die Allergologin eine allergenspezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) empfehlen.
Tipps und Tricks
- Die Raumtemperatur bei 19–21 ⁰C, die relative Luftfeuchtigkeit bei maximal 50 % halten.
- Alle Räume regelmässig kurz lüften (Stosslüften – besonders bei kaltem Wetter)
- Die Bettwäsche wöchentlich bei 60 °C waschen
- Milbenallergendichte Matratzenüberzüge verwenden
- Für Kissen und Duvets milbenallergendichte Überzüge verwenden oder waschbare Kissen und Duvets monatlich bei 60 °C waschen
- Reisen / Ferien: Milbenallergendichtes Fixleintuch oder Schlafsack mitnehmen
- Achten Sie beim Einkaufen auf Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel, diese eignen sich besonders für Menschen mit Allergien und Intoleranzen und werden von aha! Allergiezentrum Schweiz empfohlen.
Zahlen und Fakten
In der Schweiz sind 6 Prozent der Kinder und Erwachsenen von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen.
Es gibt ungefähr 40’000 verschiedene Milbenarten, wovon in unseren Breitengraden aber vor allem zwei Arten als Allergieauslöser relevant sind. Eine Milbe produziert pro Tag bis zu 40 Kotbällchen. Ein Teelöffel voll Schlafzimmerstaub enthält im Schnitt fast 1000 Milben und bis 250'000 allergieauslösende Kotkügelchen.
Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat.