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Frühes, intensives Birkenpollenjahr
Bern, 3. April 2014
Der warme Winter zeigt Auswirkungen auf eine bis anhin ungewöhnliche Pollensituation. Nach einem frühen Pollenflug von Hasel und Erle ab Anfang Januar, setzte auch der Blühbeginn der Birkenpollen um gut zehn Tage früher ein als im Durchschnitt vergangener Jahre. Es ist mit einer starken Birkenpollensaison zu rechnen.
Der Winter 2013/2014 ist der drittwärmste seit Messbeginn vor 150 Jahren. Die durchschnittlichen Temperaturen von Dezember bis Februar lagen bei 4,7 Grad. Im Januar war es um 2,4 Grad wärmer als im Mittel, im St. Galler Rheintal sogar um 4,0 Grad. Verschiebungen in der Vegetationsentwicklung und im Blühbeginn allergener Baumpollen von 6 bis 26 Tagen sind Folge davon. Haselpollen wurden vereinzelt bereits kurz nach Neujahr, in grösseren Mengen dann ab Mitte Januar gemessen. Die mit der Hasel kreuzreaktiven Erlenpollen wurden zwei Wochen früher freigesetzt als im Mittel der letzten 20 Jahre.
Die Birke produziert hochpotentes Allergen
Der Birkenpollenflug hat am letzten Märzwochenende eingesetzt, einige Tage verfrüht auch hier. Die Birke produziert das häufigste Baumpollenallergen. Rund 8 Prozent der Bevölkerung sind darauf sensibilisiert. Die Pollen enthalten ein hochpotentes Allergen und werden, je nach Wind- und Wetterverhältnissen, in riesigen Mengen freigesetzt. Die Birke verhält sich zyklisch, 2014 gilt als «starkes» Jahr mit hoher Pollenproduktion. Birkenpollen sind kreuzreaktiv mit Hasel-, Erlen- und Hagebuchenpollen sowie mit den Nahrungsmittelallergenen von Kern- und Steinobst (Apfel, Birne usw.) sowie mit Kiwi, Karotte, Sellerie, Haselnuss oder Soja. Betroffene müssen mit einer Leidenszeit von bis zu einem Monat rechnen.
Vorsichtige Prognosen ab Mai
Neben der Birke ist derzeit die Hagebuche in voller Blühphase. Bei der Esche gehen Experten von einer moderaten Saison aus. Für Prognosen zur Gräserpollensaison ist es gemäss Biometeorologin Regula Gehrig von MeteoSchweiz aber zu früh. Denn hinsichtlich Blühbeginn und Pollenflug sind Temperatur, Sonnenschein, Luftfeuchtigkeit und Wind mitentscheidende Faktoren. Gräser werden ab Mai bis September für rund 70 Prozent der Pollenallergiebetroffenen zu einem mehr als leidigen Thema werden.
Zeitliche Verschiebungen der Pollensaison
Erhebungen und neuere Studien lassen den Schluss zu, dass die Klimaerwärmung zu zeitlichen Verschiebungen der Pollensaison führt. Jene von Birke und Esche beginnt heute rund 2–3 Wochen früher als vor 20 Jahren. Der Blühbeginn der Gräser setzt 10 Tage früher ein und dauert länger, was sich auch bei spät blühenden Kräutern wie dem Beifuss oder Ampfer beobachten lässt.
Warme Temperaturen – grössere Pollenmengen?
Das wärmere Klima hat vermutlich eine Zunahme der Pollenmengen zur Folge. Eine These, die sich mittels Studien aber noch nicht abschliessend untermauern lässt. Mit wärmeren Temperaturen kann es in Zukunft aber vermehrt zur «Einwanderung» allergener Pflanzen aus dem Mittelmeergebiet (wie Zypresse, Olive oder Glaskraut) kommen.
www.pollenundallergie.ch – Diese Plattform bietet Betroffenen umfassende und aktuelle Pollendaten sowie Informationen zur Pollenallergie.
«Pollen-News» – Mit dieser Applikation sind aktuellste Pollendaten per GPS-Ortung und Informationen zur Pollenallergie jederzeit mobil abrufbar.
Zur Pollenallergiethematik sind auf der Website von aha! Allergiezentrum Schweiz umfassende Informationen abrufbar.