Heiter bis sonnig: Mythos Sonnenallergie
Kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, zieht es uns nach draussen zum Sonnenbaden. Doch, die Haut sollte sich langsam an die Sonne gewöhnen.
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Sonnenlicht tut uns gut – in gesunden Massen jedenfalls: Glückshormone und lebenswichtiges Vitamin D werden gebildet. Für manche jedoch endet der Tag im Freien mit juckenden Quaddeln oder Bläschen auf der Haut. Was ist passiert? Fünf Behauptungen im Check.
Kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, zieht es uns nach draussen. Doch Vorsicht: Unsere Haut kann, gerade wenn sie noch sonnenentwöhnt ist, auf die UV-A- und UV-B-Strahlen mit Juckreiz, Rötungen oder Bläschen reagieren.
Eine Sonnenallergie gibt es nicht
Das ist richtig. Was der Volksmund als «Sonnenallergie» bezeichnet, ist in Wirklichkeit keine eigentliche Allergie. Denn das Immunsystem ist an der körperlichen Reaktion nicht beteiligt. Meistens verbirgt sich dahinter eine polymorphe Lichtdermatose oder eine Mallorca-Akne. Bei der polymorphen Lichtdermatose sind vor allem Körperstellen betroffen, die länger nicht mehr der Sonne ausgesetzt waren. Eine Sonderform ist die Mallorca-Akne, bei der die UV-Strahlung auf der Haut mit Inhaltsstoffen von Sonnenschutzmitteln oder Kosmetika reagiert.
Zur Vorbeugung helfen Sonnenschutzmittel
Stimmt, aber nur die richtigen. Um keine Mallorca-Akne zu bekommen, sollte man fett-, duft- und emulgatorfreie Produkte wählen. Ein hoher Lichtschutzfaktor von mindestens 30 ist wichtig. Die Haut sollte sich langsam an die Sonne gewöhnen können, die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr ist zu meiden.
Kleidung schützt vor Sonne
Das ist nur bedingt korrekt. UV-A- und UV-B-Strahlen können durch Stoff dringen, insbesondere bei heller Kleidung. Generell: Je dunkler und je dichter gewebt, desto besser ist der Schutz. Auch der Gewebetyp ist entscheidend: Chemiefasern schützen besser, weil sich diese sehr engmaschig herstellen lassen. Spezielle Sonnenschutz-Kleider sind mit chemischen Lichtschutzsubstanzen imprägniert und halten so UV-Strahlen ab.
Im Schatten ist man sicher
Falsch. Unsere Umgebung reflektiert das Sonnenlicht auch auf Schattenplätze: Bis zu 70 Prozent der Strahlungsintensität werden von Sand, Wasser, Schnee oder Gebäuden zurückgeworfen. Auch ins kühle Nass abtauchen hilft nichts, denn UV-Strahlen können tief ins Wasser eindringen. Fensterglas schützt ebenfalls nicht vor UV-A.
Eine Lichtdermatose geht von alleine weg
Dies ist korrekt. Aber nur, wenn die Hautstellen nicht mehr weiter der Sonne ausgesetzt werden. Wichtig: die juckenden und geröteten Partien kühlen. Essigwickel, Antihistaminika sowie Kortisonpräparate – in Rücksprache mit dem Arzt – können zudem Linderung verschaffen. Treten Entzündungen auf, sollte man eine Spezialistin aufsuchen.