Pollenallergie (Heuschnupfen)

Die häufigste allergische Erkrankung in unseren Breitengraden ist die Pollenallergie. Betroffene reagieren auf eine oder mehrere Pollenarten, meist auf Gräser.

Frühling, blühender Busch, Frau schnäuzt sich

Typische Symptome von Heuschnupfen sind Fliessschnupfen, Niesattacken und tränende Augen. Die Allergie tritt selten vor dem dritten Lebensjahr auf. In der Regel beginnen die Beschwerden ab dem Schulalter. Von den rund 3500 Pflanzen in der Schweiz sind nur etwa 20 für Pollenallergiker von Bedeutung.

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Pollenchaos – ein Lehrvideo zum Heuschnupfen

Velofahren mit tränenden Augen? Haareschneiden mit Niesattacken? Bleibt eine Pollenallergie unbehandelt, erschwert dies den Alltag in vielerlei Hinsicht. Was weiterhilft und wo man Tipps findet, erklärt unser Film.

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Auslöser

Die Pollenallergie (Heuschnupfen, allergische Rhinitis, saisonale Rhinitis), deren Veranlagung oft erblich ist, ist eine Reaktion auf eine oder mehrere Pollenarten. Es handelt sich um eine Reaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Proteine, die in den Pollen enthalten sind. Das Einatmen oder der direkte Kontakt mit Pollen führt bei Allergikerinnen und Allergikern zur Freisetzung von Histamin und anderen Stoffen, die für das Auftreten typischer Symptome verantwortlich sind.

Die drei Hauptgruppen von Pflanzen, die eine Pollenallergie auslösen können, sind Bäume, Gräser und Kräuter:

  • Bäume: Hasel, Erle, Esche, Birke, Hainbuche, Eiche
  • Gräser: Wiesenlieschgras, Knaulgras, Deutsches Weidelgras
  • Kräuter: Beifuss, Ambrosia

Symptome

Folgende Symptome sind typisch für Heuschnupfen:

  • Niesattacken
  • Verstopfte oder laufende Nase (Rhinitis)
  • Gerötete, gereizte und tränende Augen (Konjunktivitis)
  • Juckreiz im Bereich von Gaumen, Nase und Ohren

Eine unbehandelte Pollenallergie erhöht langfristig das Risiko, an allergischem Asthma zu erkranken. Man spricht dann von einem Etagenwechsel.

Diagnose

Bei Symptomen, die auf eine Pollenallergie hindeuten, wird empfohlen, eine Ärtzin/einen Arzt oder eine Allergologin/einen Allergologen (Allergie-Spezialist) aufzusuchen. Zur Diagnose stehen verschiedene Tests zur Verfügung. Nach einer ausführlichen Anamnese werden in der Regel Haut- und/oder Bluttests durchgeführt.

Behandlung

Zur Behandlung der Symptome einer Pollenallergie stehen verschiedene Medikamente in Form von Nasensprays, Augentropfen, Tabletten oder Tropfen zur Verfügung. Antihistaminika, Kortikosteroide (Kortisonpräparate), Leukotrienantagonisten und Mastzellstabilisatoren sind die wichtigsten Wirkstoffgruppen.

Die Allergen-Immuntherapie oder Desensibilisierung ist bis heute die einzige mögliche kausale Behandlung einer Pollenallergie. Sie muss von einem Allergologen oder einer Allergologin auf der Grundlage einer genauen Diagnose verschrieben werden. Bestimmte Formen der Komplementärmedizin können die Symptome ebenfalls erfolgreich lindern. In jedem Fall wird eine ärztliche Beratung empfohlen, um die für jede Situation am besten geeigneten Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Tipps und Tricks

Es ist wichtig, sich gut zu informieren, um sich besser schützen zu können. Genaue Informationen über die Pollenkonzentrationen in der Schweiz finden Sie auf unserer Website www.pollenetallergie.ch oder in unserer App «Pollen-News». Die Website www.polleninfo.org veröffentlicht Informationen über die Pollenkonzentrationen in Europa in verschiedenen Sprachen.

Um die Symptome zu lindern: 

  • Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien, wenn die Pollenkonzentration hoch ist.
  • Während der Pollensaison nur kurz lüften; lange Regenfälle nutzen, um gründlicher zu lüften oder Pollenschutzgitter an den Fenstern anzubringen.
  • Im Freien Sonnenbrille und eventuell chirurgische Maske tragen.
  • Beim Nachhausekommen Haare waschen, Nase mit Meerwasserspray oder physiologischer Kochsalzlösung ausspülen, sich ausserhalb des Schlafzimmers ausziehen
  • Wäsche nicht draussen trocknen lassen.
  • Verwenden Sie im Schlafzimmer einen guten Luftreiniger. Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel sind besonders für Allergikerinnen und Allergiker und Menschen mit Unverträglichkeiten geeignet und werden von aha! Allergiezentrum Schweiz empfohlen.
  • Installieren Sie einen Pollenfilter im Auto und warten Sie ihn gut.
  • Verzichten Sie bei Pollen-Kreuzreaktionen auf unverträgliche Lebensmittel.
  • Vermeiden Sie Tabakrauch (aktives oder passives Rauchen): Die ständige Reizung der Atemwege durch Rauch erhöht die Empfindlichkeit der Schleimhäute gegenüber Pollen.

Zahlen und Fakten

Etwa 20 % der Schweizer Bevölkerung leiden an einer Pollenallergie. Die Hauptverursacher sind Gräser und Birken.

Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat.

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