aha!award 2015 – Prämierung
Die Prämierten des aha!award 2015: Dominique Eva Vining, Mirko Mikula und Irina Rodriguez (v.l.n.r., nicht anwesend an der Preisverleihung war Award-Gewinnerin Fabienne Thomann).
Fabienne Thomann und Irina Rodriguez mit dem Spiel «Lebensmittelchaos»
Was kann ich essen, was lasse ich lieber sein: Mit dem Spiel «Lebensmittelchaos» sollen Kinder im Vorschul- und Kindergartenalter, die an Nahrungsmittelallergien oder Zöliakie leiden, auf spielerische, bildhaft-kreative Weise jene Lebensmittel kennen lernen, die ihnen gesundheitliche Probleme bereiten oder im Extremfall zu einem allergischen Schock führen. Das Spiel haben Fabienne Thomann und Irina Rodriguez als Projektarbeit im Rahmen ihres Ergotherapiestudiums an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW entwickelt. Vor dem Entwurf des Prototyps haben die beiden Award-Preisträgerinnen eine Umfrage unter Eltern von betroffenen Kindern durchgeführt und nach zahlreichen Tests des «Lebensmittelchaos» im Familienalltag soll das Spiel Ende 2015 mehrsprachig in Produktion gehen. Fabienne Thomann und Irina Rodriguez hoffen, neben Familien und deren Kindern auch Ernährungsberatende und Schulen Nutzen daraus ziehen können. Und es geht weiter voran: Die beiden Studentinnen sind schon bei der Entwicklung des Prototyps für ein zweites Spiel, bei dem sie das Thema «Einkaufen und Kochen» in den Fokus rücken. Damit wollen sie auch ältere Kinder ansprechen.
Dominique Eva Vining hat Rat für Lehrerinnen und Lehrer
Wie die Schulen mit Kindern und Jugendlichen umgehen, die an einer lebensbedrohlichen Nahrungsmittelallergie leiden untersuchte Dominique Eva Vining für ihre Masterarbeit an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich. Als Mutter von drei Kindern, von denen eines seit dem Kindergartenalter an einer schweren Erdnussallergie leidet, wurde die Award-Gewinnerin mit der Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensbedrohlichen Nahrungsmittelallergien im schulischen Umfeld konfrontiert. Für ihre Forschungsarbeit hat sie einerseits Fachliteratur beigezogen, andererseits qualitative Interviews mit betroffenen Kindern (Kindergarten, Primar-, und Sekundarstufe), deren Eltern und Lehrpersonen in drei verschiedenen Schulhäusern durchgeführt. Aus den Ergebnissen hat Dominique Eva Vining schliesslich Empfehlungen für Schulleitungen und Lehrpersonen abgeleitet, die diese im Umgang mit betroffenen Kindern unterstützen. Wichtig sei ihr, so Preisträgerin Vining, dass das Thema im schulischen Umfeld mehr Beachtung erhalte.
Mirko Mikula und sein Kurzfilm über Insektengiftallergie
Unterhaltsamer Wissenstransfer in neun Minuten: In seinem Informationsvideo «BEESTING» zeigt Mirko Mikula auf, wie und weshalb Bienen- oder Wespenstiche zu allergischen, teils lebensbedrohlichen Reaktionen führen können. Er inszenierte dafür eine Notfallsituation im Berner Inselspital, ergänzte diese mit Animationen, Videosequenzen und Aussagen «echter» Patienten sowie medizinisch-wissenschaftlicher Experten. Die Idee zur filmischen Aufarbeitung des Themas entstand im Rahmen seiner Masterarbeit als Medizinstudent am Notfallzentrum des Inselspitals: Seine Analyse von Patientendaten hat ein Defizit an Informationen in der breiten Bevölkerung zu Problemen, Therapien und vorbeugenden Massnahmen bei der Bienen- und Wespengiftallergie bestätigt. Diese Lücke will Mikula mit seinem Kurzfilm füllen: Bienen- und Wespenstiche können neben lokalen Reaktionen nämlich auch schwere, sogar lebensbedrohliche allergische Reaktionen (Anaphylaxien) auslösen. Sie sind neben Nahrungsmitteln und Medikamenten die häufigste Ursache für Anaphylaxien. Weltweit erleiden jährlich etwa 1 bis 7 Prozent der Bevölkerung allergische Reaktionen nach einem Hymenopterenstich. In «BEESTING» veranschaulicht der angehende Mediziner neben grundlegenden Informationen auch die spezifische Immuntherapie als bisher einzige ursächliche Therapie bei einer Insektengift- oder Medikamentenallergie.
Medienmitteilung aha!award 2015
Bilder: Stefan Marthaler, Worb